Die klimaangepasste Stadt im Fokus

Projektziele

KlimaWohL_Lab ist das Nachfolgeprojekt von KlimaWohL. Im Projekt KlimaWohL erprobten Planer und Beteiligte die Klimaanpassungsstrategien der Landeshauptstadt Hannover anhand des Bau-Projektes "Herzkamp Bothfeld". Als Ergebnis entstand daraus ein "Hannover-Modell" zur Entwicklung einer klimaresilienten Stadtgesellschaft, das inzwischen für weitere Projekte im Wohnungsneubau und in der Bestandsentwicklung genutzt wird. Der KlimaWohL-Leitfaden mit seinen Checklisten für alle Bauphasen bis hin zur Nutzung wird bundesweit in Bauprozessen eingesetzt.

Mit dem KlimaWohL_Lab wird in der Nutzungs- und Betriebsphase des klimaangepassten Wohnquartiers Herzkamp überprüft, wie die umgesetzten Klimaanpassungsmaßnahmen in der Realität auf Klimafolgen sowie Wohlbefinden und Zufriedenheit der Bewohner wirken. Ziel ist es, gemeinsam mit verschiedenen Akteursgruppen wie Bewohnern und Dienstleistern in einem iterativen Prozess daraus zu lernen, was gut funktioniert, was verändert werden sollte und wie dies geschehen könnte.  Die im Quartier eingesetzten Maßnahmen werden zudem hinsichtlich ihrer Wirkungen und/oder Kosteneffizienz betrachtet und ggf. optimiert.

Projektidee

Im hannoverschen Stadtteil Bothfeld wurde auf einer Fläche von 4,5 ha (Nettobauland) für rund 275 Wohneinheiten das neue Quartier Herzkamp geschaffen. Dem zuvor unbebauten Gebiet Herzkamp wird gemäß der Klimafunktionskarte der LHH eine hohe Bedeutung als Kaltluftentstehungsgebiet zugeordnet. Das Baugebiet wurde daher als klimaangepasstes und nachhaltiges Wohnquartier geplant und gebaut. Wie erfolgreiche die Maßnahmen in der Realität sind, untersucht das KlimaWohL_Lab.

Besonderheit des Gebietes

Herzkamp liegt im Nordosten von Hannover. Die gute Lage zeichnet sich dahingehend aus, dass es sich zum einen zwischen bestehenden Wohnquartieren eingliedert und zum anderen direkt an Einkaufsmöglichkeiten angrenzt. Zusätzlich ist eine gute Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr gegeben. Das Gebiet grenzt nördlich an den vorhandenen Waldbestand an. Dieses liefert nicht nur eine Freiraumqualität für das Projektgebiet, sondern ist auch dem Stadtteil Bothfeld ein wichtiger Frischluftlieferant.

Das Hannover-Modell

Anpassung an den Klimawandel (Adaptation) ist ein fortwährender Prozess. Er bedeutet Handeln unter Unsicherheiten, weil sich Klimabedingungen verändern und neue Erkenntnisse ergeben können. Das „Hannover-Modell“ ist deshalb kreisförmig als Prozess angelegt und baut auf dem aktuellen Stand des Wissens auf.

Grundstruktur

Ursächlich stehen im Zentrum die Phänomene, die Klimawandel in der Stadt – sowohl in Hannover als auch in anderen Städten – heute schon spürbar machen: Hitze, zunehmende Trockenheit, Starkregen und Sturm.

Was lässt sich dagegen tun, um welche Inhalte geht es und welche Prozesse sind relevant? Diese Fragen bestimmen den Kern des Modells: Das Sechseck symbolisiert die klimaanpassungsrelevanten Themenfelder, der grüne Ring damit verbunden die Prozesse, die es zu gestalten gilt.

Wer gestaltet diese Prozesse, wer plant, entscheidet, wirkt unterstützend mit und wer ist sonst noch betroffen oder relevant? Diese Frage definiert den mittleren gelben Ring.

Der äußere blaue Ring schließlich wird bestimmt durch die Frage, wie sich die Zusammenarbeit zwischen den Akteuren gestalten lässt und damit letztlich eine klimaresiliente Stadtgesellschaft entwickelt werden kann.

(c) sustainify GmbH

Modell für das Neubaugebiet Herzkamp

Für das Neubaugebiet Herzkamp sind die abgebildeten Themenfelder, Prozesselemente und Akteure relevant. Für die Zusammenarbeit der Akteure sind die in verschiedenen Forschungsvorhaben übereinstimmend als bedeutsam genannten Prinzipien handlungsleitend.

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